Nach einer kurzen, nachmittäglichen Fahrt gegen den Wind haben wir es beim zweiten Versuch mit Buganker geschafft, neben einem Globetrotter aus Friedrichshafen anzulegen. Die in unserem Hafenführer ausgewiesene Strom- und Wasserversorgung ist leider noch nicht fertiggestellt. Dank dem nachbarschaftlichen Stromaustausch entstehen diese Zeilen.
Wir legen direkt an der Promenade an...
und machen uns auf die Suche nach Strom.
Die Säule ist das Überbleibsel des Tempels Apollons, der ursprünglich mit stolzen 6x11 Säulen auf dem Hügel thronte. Die Mauern sind Reste eines Handelshauses mit Vorratskammern und riiieeesigen Amporen.
Früh am Morgen starten wir, um vor Sonnenuntergang in Kea zu sein.
Delfine! Eine Familie Delfine begleitet uns kurz, machen Ueberschläge für uns, überholen die Deep Blue, lassen sich zurückfallen und verabschieden sich mit einem Salto. Eindrücklich!
Da vergessen wir die dunklen, hohen Krönchen-Wellen, durch die sich die Deep Blue krachend und schlingernd den Weg erkämpfte. Am Abend war der Ankerkasten voll mit Seewasser, verstopft von kleinen Algenresten, die beim Einziehen des Ankers sich in der Kette verfangen hatten. Zum Glück scheint die Ankerwinch wasserfest zu sein.
Nach einer Nacht ankernd in der Bucht von Koundouros, vor Wind und Wellen geschützt, konnten wir unser Problem mit dem verstopften Ankerkasten nicht lösen. Wir setzten Segel um nach Kithnos in den Hafen mit Wasser und Strom überzusetzen.
Sollten wir vielleicht ein Netz häkeln, damit die Algen nicht den Auslauf verstopfen???
HJ füttert erst mal seine Katzen...
Wir ergattern im Hafen Loutron einen Platz und erleben den quirligsten, dreifach Päckli anweisenden, trillerpfeiffenden Marinero ever. So voll war dieser Hafen wohl noch nie! Aber jeder Segler war froh, für einen sicheren Hafenplatz.
Kythnos ist eine Vulkan-Insel, die anfangs 20.Jh. für Kurhotels mit Heilquellen bekannt war. Leider sind nur noch marode, meist verfallene Hotels aus dieser Zeit vorhanden.
Die ganze Insel Kythnos wird vor allem von griechischen Urlaubern und Seglern besucht.
Ein Spaziergang durch den freundlichen Hafenort Loutron führt uns zu den heissen Quellen am Ortsrand. Der Weg in die nächste, südliche Bucht ist mit prächtigen Wildblumen gesäumt.
Mit einem "Moto" erkunden wir die baumlose Insel von Süd nach Nord, Ost nach West und bestaunen die schönen Gassen, bemalten Platten, Strände, weissen Häuser und die vielen Kirchen der ca. 1500 Einwohnern. Wir sind fast die einzigen Touristen; die Saison beginnt erst im Juni.
Am 11.5.2022 gehts um 11.00 weiter Richtung Syros.
...HJ hinterlässt ganz viele traurige Katzen...
Port Fund: da scheinen die Seesterne ...
Der Inselbus quetsch sich mit uns durch die Berge in die Hauptstadt nach Ermoupolis auf der gegenüberliegenden Ostseite.
Die Hälfte der Crew geht joggen, während die andere den Strand aufräumt...;-)
Rineira ist eine sehr karge Insel mit ca. 8 Schafen, einer Kappelle und einem bewohntem Haus. Die Südseite hat einen feinen Sandstrand, Ziel von mancher Yacht für einen schönen Nachmittagsausflug. Hier wäre noch Platz für eine Strandbar à la Marcello ....
Gegenüber Rineira liegt die heilige Insel Delos. Diese war ein Handelsstützpunkt in der Antiken Welt, man traf sich hier um Bündnisse einzugehen und schwierige Verhandlungen zu führen. Die Mythologie besagt, dass hier Apollon, Gott des Tageslichtes, und Artemis, Göttin des Nachtlichtes, geboren wurden. Die Tempelanlage muss aussergewöhnlich beeindruckend gewesen sein.
2-stündlich legen Fähren an, die ein Heer von Touristen ausspuken, Motor- und Segelschiffe belagern die wenigen, sicheren Ankerplätze. Uns reichte es, gemütlich vorbeizusegeln.
Unser Tagebuch. Gesammelte Eindrücke für später und unsere Freunde.